Luftöcher

zurück zur Fluginfos Übersicht

Was ist eigentlich ein Luftloch? Immer wieder kommt es in Flugzeugen zu Unfällen wegen Luftlöchern. Dutzende werden jedes Jahr verletzt. In zwei Fällen wurden gar Passagiere getötet.

Was der Volksmund mit Luftloch bezeichnet, hat weder mit dem Durchfliegen eines Vakuums noch einem Abfallen des Luftdrucks zu tun. Vielmehr handelt es sich um sogenannte Fallböen, die durch unterschiedliche Windströmungen und damit verbundene Windscherungen verursacht werden. Diese starken, abwärtsgerichteten Luftströmungen können ein Flugzeug unerwartet und kurzzeitig um Dutzende Meter nach unten drücken. Der Passagier hat dann oft das Gefühl, für endlose Sekunden ins Nichts zu fallen. Sinkt das Flugzeug dabei schneller als durch die eigentliche Erdanziehungskraft, kann es den Fluggast durchaus auch mal aus dem Sitz erheben. Daher empfiehlt es sich generell, fern des Erdbodens angeschnallt zu bleiben.

Luftlöcher sind gefährliche Fallen für Flugzeuge. Meistens gehen sie glimpflich aus. Was aber passieren kann, wenn der Flieger plötzlich viele Meter absackt, haben die Unglücke gezeigt. Noch Dramatischeres geschieht bei Stürzen, die hunderte Meter in die Tiefe gehen. So geschehen am 28. Dezember 1997: Damals stürzte eine US-Maschine über der japanischen Küste bei heftigen Turbulenzen 300 Meter tief. Ein Toter und 110 Verletzte waren zu beklagen. Das Flugzeug wurde stark durchgeschüttelt, die Innenkabine wurde verwüstet, Passagiere und Getränkewagen flogen an die Decke.

Unschönes Ende am 14. Januar 2010, eines Langstreckenflugs der Air Canada von Toronto nach Zürich: Bei heftigen Turbulenzen über dem Atlantik wurden mehrere Personen verletzt. 15 Personen mussten untersucht werden, sieben wurden zu weiteren Abklärungen ins Spital gebracht. Die Verletzungen sind allesamt leichter Art wie Schulterverletzungen, Prellungen und kleine Schürfungen.

2009 geriet eine Lufthansa-Maschine aus München in Turbulenzen. 14 Menschen wurden verletzt, an Bord waren 147 Passagiere. Die Leute berichteten, dass Fluggäste von ihren Sitzen hochgerissen wurden und mit den Köpfen an die Decke des Flugzeuges stiessen. An Bord waren der damalige portugiesische Parlamentspräsident Jaime Gama und die portugiesische Sängerin Dulce Pontes. Ein Passagier berichtete gegenüber Welt Online: «Meine Frau flog plötzlich aus ihrem Sitz bis an die Decke der Maschine.» Im ersten Augenblick habe an Bord beängstigende Stille geherrscht, es habe keine Schreie gegeben.

Im Januar 2008 wurden 14 Passagiere auf einem Air Canada Flug verletzt. Der Airbus 319 war auf dem Weg von Toronto nach Victoria. Sechs Passagiere wurden schwer verletzt und mussten nach der Notlandung behandelt werden.

Laut der Federal Aviation Administration (FAA) gab es zwischen 1981 und 1996 252 Berichte über Turbulenzen in grossen Flugzeugen. Zwei Passagiere starben, beide waren nicht angeschnallt. Während dieser Zeit wurden 63 schwer verletzt, 863 leicht. Zwei Drittel der Unfälle ereigneten sich auf einer Flughöhe von rund 10'000 Metern.

Eine andere Statistik zeigt, dass alleine in den USA jährlich rund 60 Passagiere durch Turbulenzen verletzt werden, weil sie nicht ange$schnallt sind. Es wird deshalb empfohlen, während den Flügen stets angeschnallt zu bleiben.


In den untenstehenden Videos ist zu sehen, was passiert, wenn ein Flugzeug in Turbulenzen gerät.

 

   Nach oben zum Verzeichnis

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir für die Inhalte zu extern verlinkten Webseiten nicht verantwortlich sind!
-Änderungen vorbehalten!      Update: 2011      © Copyright by Travelinfos.com - Reiseinformationen und Reiseangebote weltweit!