Nordseeinseln
Nordseeinseln - von schick bis naturgeschützt. Baden und Buddeln, im Strandkorb dösen und die Nase in den rauen Wind halten: Die Nordsee hat mehr zu bieten als plattes Land und schlechtes Wetter. Das gesunde Reizklima, lange Sandstrände und das Wattenmeer machen die Inseln der schleswig-holsteinischen und der niedersächsischen Nordseeküste zu einem Urlaubsparadies für gestresste Stadtmenschen. Vor allem Wellness-Fans kommen bei Naturheilschlick, Meerwasser-Trinkkuren und Algenschlamm auf ihre Kosten.
Die Schicke - Sylt
Die nördlichste und grösste der nordfriesischen Inseln besticht durch ihre reizvolle Mischung aus Highsociety-Treff und Naturschönheit. Die klassische Sylt-Klientel kommt aus den Grossstädten und flaniert in Kampen, dem bekanntesten Ferienort der Insel. Das ursprüngliche Sylt findet man im Osten und im Süden: In Keitum gibt es noch alte, reetgedeckte Friesenhäuser, auf der Hörnumer Halbinsel die schönste Dünenlandschaft Sylts.
Die Ruhige - Föhr
An Sylts Nachbarinsel schätzen die Urlauber vor allem die Natur: Weil Föhr geschützt hinter Sylt, Amrum und den Halligen liegt, ist das Klima weniger rau. Familien mit Kleinkindern, Gesundheitsbewusste und ältere Menschen geniessen die Ruhe und das weite Wattenmeer der Insel. Friesische Gemütlichkeit findet man in Wyk, dem grössten Ort auf Föhr. Vom Friesentee über Gummistiefel bis hin zu Seefahrtsandenken bietet die Fussgängerzone fast alles.
Die Winzige - Amrum
Die südlichste der drei nordfriesischen Inseln ist mit 20 Quadratkilometern auch die kleinste. Die Urlauber kommen wegen der Dünen, der Heidelandschaft und der Vogelschwärme: Krickenten, Brandgänse und Silbermöwen tummeln sich in der weiten Dünenlandschaft. Der Kniepsand, eine zehn Kilometer lange Sandbank, Friesenhäuser und die St.Clemens-Kirche aus dem 12. Jahrhundert im Hauptort Nebel sind die Wahrzeichen Amrums.
Die Gesunde - Borkum
Auf der westlichsten und mit 36 Quadratkilometern grössten der sieben ostfriesischen Inseln weht aufgrund des Golfstroms besonders pollenarme und jodhaltige Luft. Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergiker können hier richtig aufatmen. Wellness-Fans buchen bei der Kurverwaltung ein "Vital-Arrangement" - eine Therapie mit Borkumer Naturheilschlick inklusive Meerwassser-Inhalation und Meerwasser-Bewegungsbad.
Die Exklusive - Juist
Schmal, schön und kostspielig: Juist gilt als die eleganteste, exklusivste und auch teuerste der sieben ostfriesischen Inseln. 17 Kilometer Sandstrand, der einzige Süsswassersee der ostfriesischen Inseln, der Hammersee, und die weite Dünenlandschaft machen den Reiz der Insel aus. Da das Autofahren auf Juist verboten ist, prägen Radfahrer, Pferdekutschen und Elektrobusse das Strassenbild.
Die Traditionelle - Norderney
Im ältesten deutschen Nordseeheilbad trafen sich um 1800 Adel und Prominenz. Noch heute ist das Kurhaus als Teil der historischen Bäderarchitektur und ehemaliger Sitz der königlichen Badeverwaltung das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. In der Umgebung locken über 80 Kilometer Rad- und Wanderwege entlang der endlosen, weissen Sandstrände und durch die 50 Hektar Laub- und Nadelwald.
Die Ökologische - Baltrum
Die kleinste der ostfriesischen Inseln ist ein beliebtes Urlaubsziel von Familien mit Kindern. Knapp 550 Einwohner und mehr als sechsmal soviel Gästebetten gibt es auf dem gut sechs Quadratkilometer grossen Baltrum. Weit und breit sind keine Autos zu sehen, nur ab und zu Ponys, Pferdefuhrwerke oder ein Fahrrad. Und selbst die hat man hier nicht so gerne: Ein Rad mit auf die Insel zu bringen ist ausdrücklich verboten!
Die Romantische - Langeoog
Die meisten Besucher entspannen am 14 Kilometer langen Strand - oder kommen zum Heiraten auf die Insel: Im urigen Seemannshus können sich Verliebte in der romantischen Friesenstube (Foto) das Ja-Wort geben. Eine Insulanerin stickt später die Unterschriften des Brautpaares auf eine Decke aus handgewebtem Leinen. Nach der Trauung geht's auf einen Pharisäer mit einem tüchtigen Schuss Rum in die gemütliche Teestube.
Die Naturgeschützte - Spiekeroog
Hier ist alles ein bisschen ruhiger, grüner und geschützter als auf den anderen Inseln: Die Dünenlandschaft darf niemand mehr betreten, die halbe Insel steht unter Naturschutz. Am besten erforscht man die schmalen Gassen Spiekeroogs zu Fuss, denn einen Fahrradverleih sucht man vergeblich. Alte Friesenhäuser mit blühenden Vorgärten und die schmalen Wege, auf denen Autos tabu sind, schaffen eine einzigartige Atmosphäre. |