Sehvermögen
kontrollieren lassen

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Jeder dritte Autofahrer hat ein Sehrproblem, ohne es zu wissen. Doch um gut zu fahren, muss man auch gut sehen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man regelmässig sein Sehvermögen kontrollieren lassen.

Wenn man bedenkt, dass 90% der zum Fahren notwendigen Informationen über die Augen empfangen werden, kann man sagen, dass ein Autofahrer, der schlecht sieht, seine Brille nicht aufgesetzt hat oder eine Brille mit ungenügender Korrektur trägt, ein grosses Risiko für sich und die anderen Verkehrsteilnehmer darstellt.
Zahlreiche Studien belegen es: Viele Leute ignorieren, dass sie über ein unterdurchschnittliches Sehvermögen verfügen. Da sie dies im Alltag nicht stört, sind sie sich der Tatsache nicht bewusst, dass sie viele potenzielle Gefahren übersehen.
Am Steuer müssen alle visuellen Funktionen optimal funktionieren: Die Sehschärfe ist unerlässlich, um auch nachts über die Scheinwerfer hinaus gut zu sehen und dadurch eventuelle Gefahren vorhersehen zu können. Das binokulare Sehen ist zuständig für das räumliche Sehen und damit für das richtige Einschätzen von Distanzen, was insbesondere in Gefahrensituationen von zentraler Bedeutung ist. Das seitliche Sehen ermöglicht es, auch beim Geradeausschauen wahrzunehmen, was seitlich geschieht. Wichtig sind auch eine gute Kontrast- und Farbwahrnehmung - vor allem nachts - sowie eine gute Nahsicht zum Ablesen der Informationen auf dem Armaturenbrett.
Das Fahren bei Nacht ist ein guter Indikator für Sehprobleme. Das menschliche Auge ist nicht sehr leistungsfähig in der Nacht, im Gegensatz zu den Augen gewisser Tiere. In der Dunkelheit kann es zu verstärkter Blendempfindlichkeit, veränderter Farb- und verkehrter Kontrastwahrnehmung sowie falschen Distanzeinschätzungen kommen. Es ist möglich, dass jemand bei Tag sehr gut sieht, nachts zum Autofahren jedoch eine Brille benötigt.

Eine Frage der Sicherheit
Für den Erhalt des Fahrausweises ist in der Schweiz ein Sehtest beim Augenarzt oder bei einem diplomierten Optiker obligatorisch.
Danach ist es ab 40 Jahren empfehlenswert, regelmässig sein Sehvermögen - einschliesslich Augendruck und Augenhintergrund - durch den Augenarzt kontrollieren zu lassen. Bei Symptomen wie verschwommener Sicht, müden Augen nach einer langen Fahrt oder übermässigem Blenden beim Fahren in der Nacht, sollte ein Spezialist aufgesucht werden.
Laut Schweizer Gesetz müssen sich Leute ab 70 Jahren alle zwei Jahre von einem Arzt die physische Fähigkeit und vom Optiker die visuelle Leistungsfähigkeit zum Autofahren bescheinigen lassen. Bereits ab 60 Jahren empfiehlt sich jedoch eine jährliche Sehkontrolle.
Wer eine Brille trägt, sollte sein Sehvermögen regelmässig kontrollieren lassen, um sicherzugehen, dass die Sehkorrektur noch stimmt.

Einschränkungen beim Fahren
Neben nicht korrigierten Sehfehlern wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) und Farbenblindheit, können zahlreiche weitere Faktoren die Sicht beim Autofahren beeinträchtigen.
Mit zunehmendem Alter nehmen Mobilität. Seh- und Hörvermögen sowie Konzentrations- und Reaktionsvermögen ab, was die Einschätzung von Gefahren erschwert. Augenprobleme, die zu einer Einschränkung des Sehvermögens führen, nehmen zu und gehören zu den drei Hauptursachen von Verkehrsunfällen mit Fahrern im Alter zwischen 55 und 90 Jahren. Beim Katarakt (Trübung der Linse) kann das Sehvermögen auf einem Auge auf unter 10% fallen, ohne dass der Betroffene etwas davon merkt. Das Glaukom (erhöhter Augeninnendruck) führt allmählich zu einer Schädigung des Sehnervs, einer Einengung des Gesichtsfelds, einer Verschlechterung der Kontrastwahrnehmung sowie einer erhöhten Blendempfindlichkeit und einer verzögerten Anpassung an Dämmerlicht oder Dunkelheit. Die altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) betrifft eine winzige Stelle auf der Netzhaut, die für 90% der Sehschärfe verantwortlich ist. Ab 60 Jahren ist mehr als jeder Zehnte, ab 75 Jahren sogar jeder Dritte davon betroffen. In der Schweiz ist die AMD bei den über 55-Jährigen die häufigste Ursache für schlechtes Sehen.

Äussere Faktoren
Beim Autofahren kommt es häufig zu Blendungen. Es empfiehlt sich daher, immer eine hochwertige Sonnenbrille griffbereit zu halten - am besten mit polarisierenden Gläsern, die speziell zur Eliminierung von äusseren Spiegelungen, wie solchen auf der Windschutzscheibe oder der Strasse, sowie zum vollständigen Schutz vor UV-Strahlen konzipiert sind.
Medikamente, Alkohol, Drogen, Schlafmangel, Sorgen und Stress können die Sicht beeinträchtigen und zu Unachtsamkeit und Konzentrationsmangel führen. Für eine optimale Sicht sollten zudem Brille, Scheiben, Rückspiegel, Scheinwerfer und bei Motorradfahrern das Helmvisier regelmässig gereinigt werden.

Anders schauen beim Autofahren
Autofahren bedingt ein gutes Sehvermögen, verlangt aber auch die Entwicklung spezieller Sehgewohnheiten, um den Informationsfluss - bewegliche Objekte, Signalisationen und allfällige Gefahren - wirksam zu erfassen und zu analysieren. Der Fahrer sollte stets in der Lage sein, sofort auf jedes Ereignis in seinem Blickfeld zu reagieren.
Autofahren lernen bedeutet auch, anders sehen zu lernen. Die Augen sollten immer in Bewegung sein, um möglichst viel zu sehen. Dank des peripheren Sehens nehmen wir alles wahr, was sich innerhalb eines Winkels von ca. 180° abspielt, wobei sich der Blickwinkel jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit verringert. Bei 40 km/h beträgt er noch 100°, bei 70 km/h nur noch 75° und bei 130 km/h erreicht er gerade mal noch 30° und beschränkt sich so auf die zentrale Sicht der Strasse.
Beim Fahren muss man auch lernen in die Weite schauen, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Zwischen dem Wahrnehmen eines Objekts und der ersten Reaktion können eine bis zwei Sekunden vergehen. Bei einem Tempo von 60 km/h hat man in dieser Zeit aber bereits 17 bis 34 Meter zurückgelegt. Dazu kommt, dass die Sicht mit zunehmender Müdigkeit und Fahddauer abnimmt, was zu einer schlechteren Distanzeinschatzung führt.

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wünscht Ihnen eine gute und sichere Fahrt


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